Yogi Bhajan
Meditation erscheint trotz vieler Veröffentlichungen den meisten Menschen noch als etwas Fremdartiges: eine mysteriöse Angelegenheit, die aus Asien kommt. Ein unbekannter Vorgang, der vielleicht sogar Angst auslöst. Jeder Mensch hat aber schon öfters in seinem Leben meditiert, ohne es vielleicht zu wissen. Wenn wir zum Beispiel aus dem Fenster blicken und die Wolken betrachten, so ist dies schon eine Form der Meditation. Ein Mensch, der in Stille meditiert, unterscheidet sich äußerlich nicht von jemanden, der schläft. In Wirklichkeit ist er jedoch äußerst achtsam und wach. Meditation bedeutet sinnende Betrachtung oder geistige Versenkung. Im Wort Meditation ist der Begriff Medi enthalten, abgeleitet von Medius, die Mitte.
Meditation ist ein Vorgang, bei dem wir unseren Geist auf eine spezielle Weise benutzen. Dafür benötigen wir Achtsamkeit.
Unser Verstand ist darauf ausgelegt, ständig zu denken. Es ist prinzipiell unmöglich, nichts zu denken. Im Yoga heißt es, dass wir 1000 Gedankenimpulse in einer Sekunde haben. Pro Tag erscheinen in unserem Bewusstsein ca. 30 000 bis 50 000 Gedanken - ein ständiger geistiger Wasserfall. Am Anfang der Meditation steht also die Frage, wie bringe ich meine ständigen Gedanken zur Ruhe? Hierfür gibt es je nach Meditationstechnik unterschiedliche Hilfsmittel. Einige Konzentrationspunkte für unseren Geist sind zum Beispiel der Atem, ein Punkt auf dem Boden, das Licht einer Kerze oder ein Mantra. Die geistige Technik, die Gedanken bewusst zu lenken, lässt uns auch im Alltag achtsamer werden. Wir denken zentrierter, statt ständig von umhersausenden Gedanken beeinflusst zu werden.
Meditation ist auch ein Weg der Erkenntnis. Hier erfahren wir, wie und wer wir wirklich sind. Du kannst diesen Prozess mit Vorgängen in der Psychotherapie vergleichen. Die Auswirkungen von Meditationen sind jedoch viel weitreichender. Durch die Konzentration der Gedanken und die Achtsamkeit finden wir zu einer inneren Ruhe, die uns die Möglichkeit gibt, das Wesentliche, das wirklich Wichtige in unserem Leben zu erkennen.
Wir erfahren in der Meditation auch die Einheit aller Menschen, aller Lebewesen und allen Lebens. Meditation wird so auch zu einem Weg der Hingabe. Sie gibt uns die Ehrfurcht vor dem Leben zurück. Wenn wir meditieren, geben wir uns an etwas Größeres und Höheres hin - an eine schöpfende Macht, die in uns selbst begründet ist und gleichzeitig auch außerhalb von uns alles Geschehen beeinflusst.
Meditation öffnet das herz und macht uns fähig, uns selbst zu lieben. Gleichzeitig schenkt sie uns auch die Liebe zur Schöpfung in all ihren Formen und Ausdrucksmöglichkeiten. Wir erfahren, dass alles, was uns geschieht, einen tieferen Sinn hat. Durch diese aktive, bewusste Hingabe an jeden Moment des Lebens werden wir wirklich frei. Meditation ist somit Weg und Ziel zugleich.
+ Durch das Meditieren beeinflusst du dein Unterbewusstsein und kannst unliebsame Muster auflösen.
+ es ist der Prozess zur Kontrolle und Überwindung der Gedankenwellen, wodurch die Seele zu leuchten beginnt.
+ Meditation ist für jeden Menschen geeignet.
+ Meditation nutzt das jedem innewohnende System zur Selbstwahrnehmung, den Geist und den Körper.
+ Meditation erzeugt auf Basis der Verwendung verfeinerter Muster eine Kommunikation zwischen dir und deinem Geist, und zwischen deinem Geist und deinem Körper.
+ Meditation entwickelt den Stirnlappen des vorderen Gehirns, der die Persönlichkeit steuert.
+ Meditation stimuliert durch Verwendung von Mantras den oberen Gaumen, der das vegetative Nervensystem und die Impulse von Stammhirn und limbischem System kontrolliert.
+ Du entwickelst/schulst deinen neutralen (meditativen) Geist. Damit die Seele die Kontrolle hat und nicht der Verstand. Unser erstand ist ein goldenes Werkzeug, das bedient werden will. Die Sprache der Seele ist unsere Intuition.
+ Durch das Meditieren stärkst du deine Intuition und lernst wieder auf die Stimme deiner Seele zu hören.
+ Meditation fördert ein Gefühl von Wohlbefinden, innerem Frieden, Stabilität und Ruhe.
+ Meditation löst Reaktionen und unbewusste Gewohnheiten, Ängste und Blockaden auf.
+ Meditation fördert die Meisterschaft über die Verwandlung von Emotionen zu Hingabe. Du lernst mit deinen negativen Emotionen umzugehen.
+ Meditation stärkt die Fähigkeit, Energie zu bündeln, wodurch Leitungsfähigkeit und Wirksamkeit gesteigert werden.
+ Meditation fördert geistige Klarheit, mentale Bewusstheit und die Fähigkeit, gegenwärtig zu sein.
+ Meditation löst Kernthemen von Mustern auf, die Stress erzeugen.
+ Atem Meditation (Pranajama)
+ Mantra Meditation (Singen)
+ Mudra (Finger) Meditation
+ Bewegungs Meditation (Celestial Communication)
+ Meditation in Stille
+ geführte Meditation
… und noch viele mehr
Es gibt im Kundalini Yoga viele unterschiedliche Meditationen. Jede meditative Übung hat dabei eine spezifische Hauptwirkung. Die Wirkungen entstehen durch die Kombination von Mudras (Handhaltungen) Konzentrationspunkten und Mantren. Als Konzentrationspunkte dienen uns häufig das Dritte Auge, die Nasenspitze oder das Kinn. Die Konzentration aufs Dritte Auge entwickelt unserer Intuition. Das Schauen auf die Nasenspitze unterbricht die Gedankenströme. Wenn wir uns auf das Kinn konzentrieren, beschleunigen wir die Selbsterkenntnis.
